Bayern bleiben auf Kurs - 2:1 gegen Leverkusen
München (dpa) - Der FC Bayern München hat im Kampf um einen Champions-League-Platz nachgelegt und seine Pflichtaufgabe gegen Bayer Leverkusen mit Ach und Krach erfüllt.
Im Duell der Europapokal-Verlierer setzte sich der deutsche Fußball-Meister am Sonntag mit 2:1 (1:0) durch, kam aber nach den Treffern seiner beiden Niederländer Mark van Bommel (30. Minute) und Roy Makaay (47.) durch das Anschlusstor von Andrej Woronin (60.) noch in Bedrängnis. «Bei uns war der Akku am Ende leer», sagte Makaay nach seinem 14. Saisontor. «Die drei Punkte haben wir auf dem Zahnfleisch geholt.» Vier Tage nach dem Champions-League-Ko. gegen den AC Mailand konnten die Bayern nach einer mäßigen Partie wenigstens den Zwei-Punkte-Rückstand auf den VfB Stuttgart halten und haben nun im Kampf um Platz drei alle Chancen beim direkten Duell in Stuttgart am kommenden Spieltag.
«Wir haben gezeigt, dass wir einen ganz langen Atem haben», sagte van Bommel mit Blick auf den Saison-Endspurt. Die Leistung vor 69 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena gab aber keinen Anlass, noch wirklich an die minimalen Meisterschaftschancen zu glauben. Grund zur Freude gab es jedoch für Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn: In seinem 400. Bundesliga-Spiel für die Bayern avancierte der 37- Jährige mit seinem 292. Bundesliga-Sieg zum alleinigen Rekordhalter vor dem früheren Hamburger Verteidiger Manfred Kaltz. In der druckvollen Schlussphase der Gäste rettete Kahn den teilweise müde und ausgelaugt wirkenden Bayern mit einigen Paraden noch den glanzlosen Pflichtsieg. Leverkusen (42 Punkte) bleibt als Tabellen-Sechster im Rennen um einen UEFA-Cup-Platz. «Schade, dass wir verloren haben», sagte Bayer-Coach Michael Skibbe. «Spielerisch haben wir hier teilweise dominiert, die zweite Halbzeit macht viel Mut.»
Wie gegen Milan musste Bayern erneut auf Nationalspieler Bastian Schweinsteiger (Entzündung im Knie) und Willy Sagnol (Knieoperation) verzichten. Dafür konnte der unter der Woche an Heuschnupfen leidende van Bommel von Beginn an auflaufen. Und der Einsatz des Mittelfeld-Leaders zahlte sich schon früh aus. Gegen den zu zögerlich herausstürmenden Bayer-Keeper René Adler setzte sich van Bommel nach einem langen Pass von Philipp Lahm energisch durch und hob den Ball über Adler hinweg zu seinem fünften Saisontreffer ins Netz. «Das geht ganz klar auf meine Kappe, da muss ich keine Ausreden suchen», sagte Adler. «Ich komme zu spät, das tut mit leid für die Mannschaft.»
Zu diesem Zeitpunkt waren die Gastgeber zwar die gefährlichere Mannschaft und hatten mehr Spielanteile, konnten die Partie aber nicht wie erhofft kontrollieren. Zudem stand die Abwehr um die Innenverteidiger Lucio und Daniel van Buyten alles andere als sattelfest. Doch Tranquillo Barnetta (16.) und Woronin (20.) konnten bei den einzigen Leverkusener Chancen vor der Pause kein Kapital aus der Unsicherheit der Bayern-Abwehr schlagen.
Auf der Gegenseite hatte Nationalstürmer Lukas Podolski die bis zur Führung beste Chance, sein Schuss landete jedoch an der Latte (12.). Besser machte es sein Sturmkollege Makaay unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Nach einem schönen Pass von Hasan Salihamidzic überwand er den diesmal chancenlosen Adler im Stil eines Torjägers. Anschließend verpassten es die Münchner jedoch, nachzulegen und wurden durch das Traumtor von Woronin bestraft. Der Ukrainer traf nach Pass von Jung-Nationalspieler Gonzalo Castro aus spitzem Winkel unhaltbar für Kahn unter die Latte. Erst nach dem Anschlusstreffer entwickelten die ohne den verletzten Juan und die gesperrten Bernd Schneider und Stefan Kießling angetretenen Gäste mehr Torgefahr. In der Schlussminute kam noch Münchens Abwehrspieler Valerien Ismael nach Schien- und Wadenbeinbruch zu seinem Saisondebüt. |