HSV feiert Fink: Erster Heimsieg nach 246 Tagen
Hamburg (dpa) - Nach 246 Tagen hat der Hamburger SV seinen Heimfluch beendet und Thorsten Fink den ersten Bundesliga-Sieg als Trainer beschert. Paolo Guerrero (25.) und Marcell Jansen (65.) trafen beim 2:0 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim.
Danach tanzten die Profis im Flutlicht vor den jubelnden Anhängern. «Die Erleichterung bei uns und den Fans ist groß», sagte Kapitän Heiko Westermann. «Der Sieg war verdient. Es war wichtig, dass die Mannschaft gefightet hat, spielen kann sie ja», meinte Fink.
«Es ist ein fantastisches Gefühl», meinte Sportdirektor Frank Arnesen, der in den turbulenten HSV-Tagen auch schon einmal als Coach eingesprungen war. Nun durfte sich Fink über den ersten Dreier in seinem vierten Bundesligaspiel auf der Trainerbank freuen. Der 44-Jährige kann nun für sich in Anspruch nehmen, sein Team aus der Abstiegszone geführt zu haben.
Der Bundesliga-Dino ist mit 13 Punkten immerhin auf Platz 14 geklettert. Hoffenheim hat nach dem 13. Spieltag noch vier Zähler mehr. Die TSG ist nach der vierten Auswärtsniederlage am Stück aber nur noch Tabellenneunter. «Wir müssen uns irgendwann ein Erfolgserlebnis zurückholen», meinte Trainer Holger Stanislawski. «Wir haben es ihnen zu leicht gemacht, wir spielen zu kompliziert und sind zu verspielt», klagte der ehemalige Trainer des FC St. Pauli. So hatte er sich seine Rückkehr nach Hamburg nicht vorgestellt.
Und so feierten die Hamburger Fans - 46 237 waren gekommen - erstmals in dieser Saison ihr Team mit La-ola-Wellen. Die Hoffenheimer Anhänger hatten das ungeliebte Sonntagabend-Auswärtsspiel boykottiert.
Erstmals seit seinem Amtsantritt am 17. Oktober hatte der vom Champions-League-Teilnehmer FC Basel gekommene Fink über eine Führung seiner neuen Elf in der Bundesliga jubeln dürfen. «Das war auch sehr wichtig», meinte der Trainer. Ausgerechnet Hoffenheim-Kapitän Beck sorgte in seinem 100. Bundesligaspiel für die Kraichgauer für die Finkschen Glücksmomente. Beck legte den Ball an der Strafraumgrenze in den Lauf von Guerrero. Der Peruaner traf zunächst nur den Pfosten, verwandelte dann aber den Abpraller.
Die erste, ganz dicke Chance für die Gäste vergab Salihovic, der nach 17 Minuten freistehend vom Elfmeterpunkt am Tor vorbeizielte. Als Braafheid nach einer halben Stunde verletzt vom Platz musste, brachte Stanislawski mit Mlapa einen weiteren Stürmer, Johnson rückte in die Abwehr. Nach dem Wechsel gab der HSV den Ton an, versuchte die Vorentscheidung zu erzwingen. Das Spiel wurde turbulenter, es ging hin und her. Kacar (49.) hätte erhöhen müssen, Salihovic (61.) den Ausgleich schaffen müssen. Doch dann war es Jansen, der die beste HSV-Leistung seit langer Zeit krönte. Mit viel Elan war der Nationalverteidiger in den Strafraum gestürmt und hatte Keeper Starke keine Chance gelassen.
Später durfte der HSV dann endgültig jubeln. «Oh wie ist das schön», sangen die Fans - trotz der Saison-Minuskulisse. Letztmals hatte der HSV am 19. März ein Heimspiel gewonnen - mit 6:2 gegen den 1. FC Köln. Damals saß erstmals Michael Oenning als Trainer auf der HSV-Bank. |